Bald ist wieder Ostern. Möglicherweise fragst du dich: „Wie lassen sich Ostertraditionen und Nachhaltigkeit vereinbaren? Wie kann ich Ostern umweltbewusster feiern?  An welchen Stellschrauben kann ich drehen? In diesem Blogbeitrag möchten wir dir ein paar Anregungen und Tipps geben, wie du dieses traditionelle Fest garantiert nachhaltiger gestalten kannst.

Eier! Wir brauchen Eier!

Bei vielen von uns sind Eier ein fester und wichtiger Bestandteil  von Ostern und ein Symbol dieses Festes. Eier sind jedoch ein tierisches Produkt, weshalb sie für ein veganes Osterfest nicht passend sind. Möchte man nicht auf das berühmte Osterei verzichten, merkt man schnell, dass allein der Kauf eines besseren Produktes relativ komplex ist.

Die folgenden Aspekte können hilfreich sein, eine bessere Wahl beim Kauf zu treffen:
Auf den Stempel schauen. Seit 2004 müssen rohe Eier Eu-weit mit einem Stempel versehen sein, der Auskunft über die Form der Tierhaltung geben soll. Es werden Zahlen von 0-3 vergeben (0 = Biohaltung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung). Achte bei deinem Kauf also darauf, dass die Eier aus Biohaltung (Gruppe 0) stammen. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, einen Blick auf die Siegel zu werfen. Das grüne EU-Bio-Siegel kennzeichnet Produkte, deren Inhaltsstoffe zu 95% aus Öko-Anbau stammen. Für Bio-Eier gelten hierbei besonders strenge Regeln.

Zudem bietet es sich an, im gleichen Zug auch Ausschau nach Eier-Verpackungen zu halten, welche Teil der Bruder-Hahn Initiative sind. Vielleicht hast du schon gehört, dass männliche Küken häufig nach der Geburt getötet werden, da sie für den Mastbetrieb einen geringeren Nutzen haben als weibliche Küken. Männliche Hühner eignen sich nämlich nicht als Legehennen und nehmen auch langsamer an Gewicht zu als ihre weiblichen Artgenossen. Betriebe, die Teil der Bruder-Hahn Initiative sind, ziehen männliche Küken mindestens 16 Wochen auf. Wenn du auf das Bioland- und Demeter-Siegel achtest, triffst du aus der Perspektive einer ökologischen Landwirtschaft eine gute Wahl. Oder kaufe direkt bei einem Bio-Bauern, der dir in Bezug auf die Tierhaltung ein gutes Gefühl vermittelt.

So, nachdem du nun ein möglichst nachhaltiges und Tierwohl schützendes Produkt ausgewählt hast, kannst du mit dem Färben beginnen. Hierfür eignen sich Naturfarben besonders gut, weil durch ihre Nutzung kein Verpackungsmüll produziert wird. Farbe, die ans Ei gerät, ist zudem gesundheitlich unbedenklich und alle Reste lassen sich problemlos im Biomüll entsorgen.
Was benötigst du? Eier, Wasser, einen Kochtopf, deine Naturfarbe (siehe unten). Zunächst kochst du in einem Topf mit etwas Wasser das jeweilige Naturprodukt auf. Nun gießt du den Sud ab und verwendest diesen, um in ihm die rohen Eier zu kochen. Wenn du eine besonders intensive und haltbare Farbe haben möchtest, lohnt es sich, etwas Essig mit in die Flüssigkeit zu geben. Et voilà! Fertig sind deine natur-gefärbten Eier.

Je nach gewünschter Farbe, kannst du folgende Naturprodukte verwenden:
Grün: Spinat, Gras, Brennessel
Gelb: Kurkuma, Currypulver
Orange: Karotte, Süßkartoffel
Violett: Rote Beete, Rotkohlblätter, Blaubeeren
Braun: Kaffeepulver

Meide möglichst gefärbte Eier aus dem Supermarkt! Diese gelten als „verarbeitetes Ei-Produkt“, weshalb keine Auskunft über Herkunft und Haltungsform gegeben werden muss. Zusätzlich gelangt bisweilen - durch mögliche Risse im Ei - Farbe an die Eimasse und kann gesundheitsschädlich sein. Zuletzt: Laut Greenpeace landen jährlich nach Ostern ca. 15 Millionen Eier im Müll. Das muss nicht sein. Bitte kaufe nur so viele Eier, wie wirklich gegessen werden. 


Nachhaltige Oster-Deko - kein Problem!

Im Folgenden findest du einige Ideen, wie du herkömmliche Deko durch nachhaltige Alternativen ersetzen kannst:

Osterkörbe und Osterstrauß
Verwende Osterkörbe aus Holz statt aus Plastik.
Nimm echtes Gras/Heu anstelle von künstlichem Ostergras.
Ersetze Plastik-Zweige mit Zweigen, Ästen und Blättern aus der Natur.
CAVE: Meide hierbei unbedingt Weiden- und Palmkätzchen. Diese stehen unter Naturschutz und stellen insbesondere im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar.

Essbare Osternester aus Kresse
Einfach Kresse-Samen auf Watte-Resten, in leeren Eierkartons/Eierschalen aussähen und wenige                 
Tage warten. Schon bald wird eine Kresse-Wiese sichtbar sein. Diese sieht nicht nur großartig aus,
sondern ist auch ess- und biologisch abbaubar.

Blumenvasen aus Konservendosen
Ehe du leere Konservendosen in den Müll entsorgst, nutze lieber die Möglichkeit des Upcyclings.
Verwandle die Dosen beispielsweise in Blumenvasen. Wenn du magst, kannst du sie anmalen,   bekleben oder mit Rödeldraht von außen mit kleinen Zweigen verzieren.

Pom-Pom Hühner aus Wollresten
Mit übrig gebliebenen Wollresten kannst du Pom-Pom-Hühner basteln. Dieses süße DIY-Projekt ist eine tolle farbenfrohe Ergänzung für jeden Osterstrauß. Eine Anleitung findest du z.B. unter dem folgenden Link.
https://www.smarticular.net/pom-pom-kueken-basteln-mit-kindern-wollreste/


Nachhaltige Ostergeschenke

Viele Ideen rund um das Thema nachhaltige Geschenke findest du in unserem Blogbeitrag “Nachhaltige Geschenkideen”. Schau dafür doch im Anschluss gerne hier vorbei.
Ein paar weitere Impulse haben wir hier für dich:

Blumen zu Ostern
Du möchtest an Ostern Blumen verschenken? Wie wäre es mit einer Topfpflanze anstatt eines Blumenstraußes? Diese ist nicht nur langlebiger, sondern auch ein hervorragendes Dekoobjekt für die Wohnung oder den Garten. Achte bei deiner Auswahl der Topfpflanze darauf, dass sie aus dem europäischen Raum kommt, im besten Fall aus Deutschland. Um so besser, wenn sie dann noch unter ökologischen Bedingungen herangezogen und Transport und Verpackung plastikarm gestaltet wurden.

Schokohasen
Wenn du ganz traditionell Schoko-Osterhasen verschenken möchtest, schau doch, ob du welche findest, die bio-zertifiziert und fair produziert wurden. Achte in diesem Fall auf das Fairtrade-Siegel.
Des Weiteren bieten vegane Osterhasen eine tolle, tierfreie Alternative. Derartige Oster-Schokolade findest du in Bioläden, Fair-Trade-Geschäften oder mittlerweile auch in herkömmlichen Supermärkten -  sogar von Marken wie bspw. Lindt.
gepa-shop.de
dennree.de
pausenfudder.de

Selbstgebackenes
Eine schöne Idee ist es auch immer, etwas Selbstgebackenes als Geschenk mitzubringen. Hier sind den Ideen keine Grenzen gesetzt. Typisch österlich sind jedoch ein selbstgebackenes Osterlamm, ein Osterzopf oder ein Rüblikuchen. Zahlreiche Rezepte - auch in veganen Varianten - findest du im Internet.

Gutschein
Du kannst dem/der Beschenkten auch mit einem Gutschein eine Freude machen. Ideelle Gutscheine für gemeinsame Zeit, Gutscheine für eine Veranstaltung oder ein Restaurant sind besonders persönlich. Aber auch ein Gutschein für Bio-Kosmetik, Gegenstände für Balkon und Garten oder aber ein modisches und nachhaltiges Fashion-Teil sind tolle Ideen. Für letzteres schaue gerne in unserem Shop vorbei. 

Last but not least: Osterfeuer – Muss das sein?
In vielen Städten und Gemeinden gibt es die traditionellen Osterfeuer. Leider stellen diese durch die damit hohen Feinstaubwerte eine Umweltbelastung dar. Auch wenn es Tradition ist, überlege dir, ob du ggfs. zukünftig auf ein Osterfeuer verzichten kannst und stattdessen ein anderes Ritual einführen möchtest. Zum Beispiel könntest du symbolisch eine Kerze oder einen einzelnen Zweig anzünden. Wenn du deinem Pazifismus Ausdruck verleihen möchtest, sind die traditionellen Ostermärsche eine gute Gelegenheit, dies zu tun. Wer - trotz der damit verbundenen Umweltbelastung - nicht ohne Osterfeuer auskommen möchte, sollte berücksichtigen, dass die aufgestapelten Zweige und Äste für verschiedene Tiere einen Rückzugsort darstellen. Daher macht es Sinn, das Geäst erst am Tag des Feuers aufzuhäufen und/oder vor dem Anzünden zu kontrollieren, ob sich unter den Zweigen möglicherweise noch Tiere verbergen.

 

Autorin: Lea Marie