Produkte aus Bio-Baumwolle sind weich, atmungsaktiv, strapazierfähig und pflegeleicht. Sie heben sich durch einen angenehmen Tragekomfort, eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung und geringes Allergiepotenzial von Textilien aus herkömmlicher Baumwolle ab.

Für die von uns eingesetzte bio zertifizierte Baumwolle werden beim Anbau die Richtlinien des ökologischen Landbaus eingehalten. Das bedeutet, dass u.a. auf den Einsatz von Pestiziden, Entlaubungs- oder chemischen Düngemitteln verzichtet wird. Nicht nur ein wichtiger Aspekt für die Arbeiter auf den Plantagen und unsere Umwelt, sondern auch für uns als Konsumenten bzw. Träger von Textilien aus Bio-Baumwolle.

Trotz ihrer positiven Eigenschaften und den vielen Vorteilen, die aus dem Anbau von Bio-Baumwolle resultieren, macht Bio-Baumwolle aktuell nur etwa 1-2% der weltweiten Baumwollproduktion aus. Die Qualitätssicherung beim Anbau von Bio-Baumwolle wird durch unterschiedliche Zertifizierungen ermöglicht. Die umfassendste stellt hierbei die GOTS-Zertifizierung dar, die den Großteil der von uns verwendeten Bio-Baumwolle betrifft.

Der konventionelle Anbau von Baumwolle ist alles andere als ressourcenschonend.

Auf konventionellen Baumwollfeldern werden für die Kultivierung zwischen 11.000 und 17.000 Liter Wasser pro Kilogramm Baumwolle benötigt. Das Wasser wird hierfür aus Frischwasserquellen wie Seen oder Flüssen bezogen. Als Folge verlieren diese immer mehr Fläche und trocknen aus. Hinzu kommt der oben erwähnte Einsatz von Pestiziden, der für Umwelt und Mensch schlimme Folgen hat. Somit wird konventionelle Baumwolle unter ressourcenverschwendenden Bedingungen angebaut.

Auf Bio-Baumwollfeldern wird überwiegend (auch aufgefangenes) Regenwasser zur Bewässerung der Felder verwendet und das Wassermanagement insgesamt optimiert. Die Beachtung eines jährlichen Fruchtwechsels fördert die Speicherung von Wasser und organischen Substanzen in den Böden (Felderwirtschaft). Resultierend daraus wird bei der Bewirtschaftung der Felder mit Bio-Baumwolle der Wasserverbrauch um bis zu 91% gesenkt.

Durch den Einsatz von natürlichen und organischen Düngemitteln wie Kompost oder Tierdünger bleibt die Fruchtbarkeit des Bodens und die Biodiversität in der Anbauregion erhalten. Der Boden wird zudem resistenter gegen Erosion. Pestizide, wie sie beim konventionellen Baumwoll-Anbau vorkommen, stellen ein gesundheitliches Risiko für Arbeitende auf den Plantagen, aber auch für Anwohnende dar. Der Kontakt mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln während der Arbeit bzw. nachgelagert durch den Verbrauch von mit Pestiziden verunreinigtem Trink- und Grundwasser sind hoch. Das Verbot, diese auf Bio-Anbau-Feldern zu verwenden, schützt somit die Einwohner in Anbauländern.

Unsere portugiesischen Oberstofflieferanten beziehen die von ihnen weiterverarbeitete zertifizierte Bio-Baumwolle (Rohmaterial) aus nachhaltigem Anbau in den USA, der Türkei und Indien.

In der Kollektion setzen wir Artikel unseres portugiesischen Produktionspartners TINTEX ein, die aus 100% GOTS zertifzierter Bio-Baumwolle bestehen und deren Oberfläche mit der Naturally Clean Technologie® veredelt wurde. Die Naturally Clean Technologie von TINTEX basiert auf einem von der dänischen Bio-Technologiefirma Novozymes entwickelten Enzym-Finish, einem so genannten Bio-Polisher.

In einem finalen Bearbeitungsschritt werden in der Produktion durch Enzyme und Mikroorganismen u.a. kleine Härchen und Fusseln von der Baumwoll-Ware entfernt. Diese Technologie ist damit eine ökologisch nachhaltige Alternative zu anderen chemischen Veredlungsprozessen, die häufig bei der Oberstoff Herstellung angewendet werden, um der Qualität zu dem gewünschten Touch & Feel zu verhelfen.

Durch das Naturally Clean Finish wird die Ware angenehm weich, hat eine glatte Oberfläche, die Strahlkraft der Farben wird verbessert und die Haltbarkeit des Textilteils um mindestens 20% verlängert.
(https://www.novozymes.com/en/advance-your-business/textiles/biopolishing)

Das bedeutet also, dass die ursprüngliche Charakteristik der Ware länger erhalten bleibt.

Die Verlängerung des Lebenszyklus eines Textilteils ist ein wichtiger Schritt, um die negativen Umwelteinflüsse der Textilindustrie zu verringern.

Wrap (wrap.org.uk) hat hierzu eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass durch die Verlängerung des Lebenszyklus eines Textilteils um nur 9 weitere Monate (= aktive Nutzung) der CO2-, Wasser- und Abfall-Fußabdruck um 20% - 30% für eben dieses Teil reduziert werden kann. 

Wir müssen nicht unser ganzes Leben ändern, um einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten. Es fängt im Kleinen an und oftmals reichen schon minimale Veränderungen, um das eigene Leben und Wirken etwas bewusster zu gestalten.

Im Zuge eines zirkulären Ansatzes kann es durchaus sinnvoll sein, Qualitäten mit einem Anteil aus recycelter Baumwolle in einer Kollektion einzusetzen.

Zur Gewinnung der recycelten Baumwolle werden sowohl Alttextilien als auch überschüssiger Zuschnitt aus der Produktion wiederaufbereitet. Hierfür werden die Textilien nach Farben sortiert, in kleine Fasern zerteilt und zu neuem Garn versponnen.

Während der Baumwollanbau sehr ressourcenintensiv ist, spart das Recycling alter Baumwollstoffe große Mengen an Wasser, Pestiziden und CO2.

Recycelte Baumwolle hat die gleichen Trageeigenschaften wie erntefrische Baumwolle, ist also saugfähig, atmungsaktiv und waschbeständig. Durch das Recycling sind die Baumwollfasern allerdings kürzer und haben eine unregelmäßige Oberfläche, wodurch Textilien knitteranfälliger und weniger reißfest werden können.

Eine kluge Lösung der Oberstoff-Hersteller ist es daher, recycelte Baumwolle mit einem hohen Anteil an „neuer“ Bio-Baumwolle mit längeren Baumwollfasern zu verarbeiten. Dies führt zu einer sehr umweltfreundlichen, hochwertigen und langlebigen Variante im Bereich der nachhaltigen Stoffqualitäten.

Das Prinzip, Recycling-Baumwolle mit Bio-Baumwolle zu kombinieren, verwenden wir bei einigen Hoodies, Sweatshirts und Zip-Hoodies. Die OCS zertifizierten Garne in einem Mix aus Bio-Baumwolle und recyelter Baumwolle (pre-consumer) stammen aus Südspanien, die GOTS zertifizierte Bio-Baumwolle (Rohmaterial) aus der Türkei.

Alle Färbeprozesse unserer Oberstoffe unterliegen den Richtlinien und der Zertifizierung von OEKO-TEX®. Das OEKO-TEX STANDARD 100 Label gehört zu den weltweit am meisten verbreiteten Zertifizierungen für schadstoffgeprüfte Textilien. Bei Produkten, welche dieses Siegel tragen, kann man davon ausgehen, dass alle Artikelbestandteile wie z.B. Fäden, Knöpfe, Reißverschlüsse, Accessoires usw. auf Schadstoffe geprüft und als gesundheitlich unbedenklich eingestuft wurden.

Für unser GOTS zertifiziertes Half-Zip Women und unsere Modelle aus OCS zertifiziertem Bio-Baumwoll-Mix verwenden wir in Portugal lokal hergestellte, OEKO-TEX®zertifizierte, nickelfreie Reißverschlüsse. Für unsere GOTS zertifizierten Artikel aus Bio-Baumwolle mit Naturally Clean Technologie® kommen Reißverschlüsse der Firma YKK zum Einsatz. Hier haben wir uns für die nickelfreie YKK Natulon Variante entschieden, die zu mindestens 99% aus recyceltem (post-consumer) Material besteht.

Unsere Stickgarne bestehen aus 100 % GRS recyceltem Polyester. Das recycelte Polyester wiederum wird aus 100% Post-Consumer-Abfall gewonnen. Der Produzent der Stickgarne fertigt diese zu 70% in Deutschland. Das Unternehmen hat sich hohe Umweltziele gesteckt, die zu einer ressourcenschonenden Textilproduktion beitragen sollen. Dazu gehört im Produktionsablauf u.a. die Wiederaufbereitung von Wasser- und Wärmeenergie.