Seit der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro am 08. Juni 1992, wird jährlich an diesem Tag der UN-Welttag des Meeres begangen.

Aktivisten und Aktivistinnen, ForscherInnen, PolitikerInnen, InfluencerInnen und viele mehr nutzen diesen Tag, um einen weltweiten Diskurs über den Schutz unserer Meere und den nachhaltigen Umgang mit den dortigen Ressourcen anzustoßen.

Das Motto im Jahr 2023 lautet: „Planet Ocean: Tides are changing. It´s time to put the ocean first.“

Passend zu dem diesjährigen Thema werden eine Reihe von Webinaren, Vorträgen und Projekten stattfinden. Wer interessiert ist und ganzjährig up to date bleiben möchte, kann in Suchmaschinen nach Events in seiner Nähe oder auf der offiziellen UN-Website schauen.
https://unworldoceansday.org/

Wunderwerk Ozean – Wieso wir die Weltmeere zum Überleben brauchen

70 % unserer Erdoberfläche ist von Ozeanen bedeckt. Die Weltmeere spielen eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Sauerstoff auf der Erde. Vielen von uns ist nicht bewusst, dass über die Hälfte des von uns eingeatmeten Sauerstoffs durch Meeresorganismen produziert wird. Hier spielen vor allem einzellige Algen, das Phytoplankton, eine entscheidende Rolle. Das Phytoplankton gewinnt Sauerstoff durch Photosynthese. Dabei verwendet es Sonnenlicht, Kohlenstoffdioxid und Nährstoffe aus dem Wasser. Phytoplankton betreibt die Photosynthese so effizient, dass es dabei mehr Sauerstoff freisetzt als alle Wälder der Erde zusammen.

Aber auch andere Meeresbewohner tragen zur Sauerstoffproduktion bei. So zum Beispiel Algen, Seegraswiesen und Korallenriffe. Korallenriffe sind besonders reich an Biodiversität und hervorragende Sauerstoffproduzenten.

Ein gesundes Meeresökosystem ist somit von entscheidender Bedeutung bei der Lieferung von Sauerstoff für die Atmosphäre.

Der Einfluss des Menschen auf unsere Meeresökosysteme

Durch übermäßige Verschmutzung, Überfischung, steigende Temperaturen und Versauerung der Meere leiden unsere Ozeane und die darin lebenden Meeresorganismen.

Jährlich gelangen schätzungsweise zwischen 5 und 12 Millionen Tonnen Plastik in unsere Meere. Das entspricht etwa einer LKW-Ladung pro Minute. Eine 2015 veröffentlichte Studie zeigte, dass bis 2050 die Menge an Plastik in unseren Meeren höher sein könnte als die Gesamtmenge an Fischen. Wichtig ist daher, sich bewusst zu machen, welchen enormen Einfluss die Verwendung von Plastik und unsere Wegwerfkultur auf die Natur hat und stetig nach Alternativen Ausschau zu halten. Es macht Sinn, bei jeglicher Art von Einkäufen auf die eingesetzten Verpackungsmaterialien zu achten. Verwendet der Händler Versandkartons und -taschen aus biologisch abbaubaren Materialien? BEARTH nutzt bei jeder Bestellung vollständig recycelbare Materialien wie Graspapier oder Pergamin. Klick hier, um mehr zu erfahren.

Weiterhin stellt die Überfischung ein großes Problem dar. Stand Juli 2022 sind etwa 35 % der kommerziell genutzten Fischbestände überfischt und weitere 57 % gelten als maximal genutzt. Besonders schlimm ist dabei die Lage in europäischen Gewässern. Im Mittelmeer oder im Schwarzen Meer werden über 67 % der Bestände als überfischt klassifiziert. Durch Überfischung verändert sich die Zusammensetzung und natürliche Dynamik der Meeresökosysteme und der dort bestehenden Nahrungskette. Des Weiteren vermindert sich die biologische Vielfalt, Arten sterben aus und die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme schrumpft.

Auch nehmen unsere Ozeane Wärme und Kohlenstoffdioxid auf, welche durch den menschengemachten Klimawandel entstehen. Die Folge ist eine Versauerung und Erwärmung der Meere, die mit einem Abschmelzen der Polareisflächen und einem Absterben mariner Organismen wie Korallenriffe, Muscheln und Schnecken, verbunden ist.

In Küstenzonen führen Hafenbauprojekte und Tourismusinfrastruktur zu Habitats-Verlust, Änderungen der Meeresströmungen und Verschmutzung. Daher sind effektive Raumplanung und Küstenmanagement entscheidend, um verschiedene Interessen in Einklang zu bringen und trotzdem Nachhaltigkeitsprinzipien einzuhalten. 

Die Einflüsse des Menschen sind weitreichend und gravierend. Daher ist es wichtig, dass wir uns fragen:

Was können wir tun, um unsere Ozeane zu schützen?

  1. Plastikverbrauch reduzieren & Abfallmanagement betreiben
    Müllverschmutzung stellt eine der größten Bedrohungen für die Meeresumwelt dar. Daher ist es wichtig, dass jeder von uns versucht, Müllproduktion möglichst gering zu halten. Das heißt: Einwegplastik vermeiden und, wenn möglich, auf recycelbare, biologisch abbaubare Materialien zurückgreifen. Abfälle verantwortungsbewusst und richtig entsorgen. Also auf Mülltrennung achten und Abfall nicht in Gewässer werfen oder am Strand zurücklassen.
    Zunehmender Beliebtheit erfreut sich aktuell das Plogging. Ein Kofferwort aus plocka (schwedisch: „aufheben“) und Jogging. Dieses Konzept sieht also vor, dass man während des Joggings eine Mülltüte mitnimmt, Abfälle, die man in der Natur findet, aufhebt und schließlich ordnungsgemäß entsorgt.
    Außerdem gibt es in Küstenregionen und an Flüssen regelmäßig Aufräumaktionen, zu denen jeder eingeladen ist, der Lust hat. Am Rhein findet beispielsweise jährlich das Rhine Clean Up statt. Interessenten können sich vorab mit einer eigenen Gruppe anmelden oder sich einer Gruppe anschließen.
    https://www.rhinecleanup.org/de

  2. Verantwortungsvolle Fischerei unterstützen
    Um möglichst effektiv weiterer Überfischung vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten zu reduzieren oder komplett darauf zu verzichten. Zudem ist es wichtig, nach Fischprodukten Ausschau zu halten, welche aus nachhaltigen Quellen stammen und den Kauf von illegal gefangenen oder bedrohten Fischarten zu meiden.
    Eine besonders selektive und schonende Fischfangmethode ist die Fischerei mit Angeln. Hier beträgt der Beifang nur etwa 0,7 % und Schäden am Meeresboden können vermieden werden.

  3. Nachhaltigen Tourismus betreiben
    Wer in Küstenregionen Urlaub machen möchte, sollte auf Unterkünfte und Städte setzen, in denen durch Baumaßnahmen möglichst wenig in marine Ökosysteme eingegriffen wird und viel Wert auf einen Schutz der natürlichen Gegebenheiten gelegt wird.
    Des Weiteren sollte bei der Wahl ein Reiseziel ausgesucht werden, das sich für nachhaltigen Tourismus engagiert. Auch sollte der CO2 Ausstoß möglichst gering gehalten werden. Beispielsweise durch die Wahl von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln und Unterkünften. 

Wer diese Tipps befolgt, macht schon einen ersten Schritt in die richtige Richtung.
Natürlich ist das nicht alles, was wir tun können. Generell gilt: Alle Maßnahmen und Handlungen, die den CO2 Ausstoß gering halten und sich positiv auf den Klimawandel auswirken, sind auch gut für unsere Ozeane und unser marines Ökosystem.

Autorin: Lea Marie