Was heißt eigentlich Slow Fashion?

Slow Fashion beschreibt ein Konzept, bei dem wir als Konsumenten genauso wie die Produzenten von Textilien auf einen möglichst umweltschonenden Umgang mit ökologischen und sozialen Ressourcen achten. Es ist der Gegenentwurf zu Fast Fashion, die für den schnelllebigen Konsum von Textilien oftmals die Ausbeutung von Mensch und Natur in Kauf nimmt. Slow Fashion beschreibt eine Haltung, die sich für einen bewussten Umgang mit Ressourcen entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette einsetzt. Wer nachhaltige Mode konsumiert, für den ist der Einsatz von umweltfreundlichen Materialien ebenso selbstverständlich, wie ein möglichst geringer CO2 Ausstoß in der Produktions- und Lieferkette oder faire Produktions- und Arbeitsbedingungen. Daher spricht vieles dafür, nach Eco-Fashion zu schauen, die in Europa gefertigt wurden. Es gibt eine Reihe von anerkannten Gütesiegeln, wie z.B. die GOTS-Zertifizierung, anhand derer man ein Fair Fashion Produkt identifizieren kann. Achte doch beim nächsten Einkauf mal bewusst darauf. In der Regel findest du Informationen über solch eine Zertifizierung auf der Website der entsprechenden Fashion Brands.

Slow Fashion ist mehrdimensional

Slow Fashion bedeutet nicht unbedingt, nur noch ethische und nachhaltige Modelabels zu unterstützen. Slow Fashion bezeichnet vielmehr die Gesamtheit aus Konsumentenentscheidungen und -handlungen. Grüne Fashionlabels zu unterstützen ist hierbei nur die Spitze des Eisbergs.

Keiner wird zum Slow-Fashion-Musterbeispiel von heute auf morgen – und das sollte auch gar nicht der Anspruch sein. Sei geduldig mir dir und anderen. Ein nachhaltiger Kleiderschrank und Haushalt entstehen nicht über Nacht. In einem Rutsch alle Fast Fashion Teile aus deinem Kleiderschrank zu entsorgen, hilft weder dir noch der Umwelt. Du lebst den Slow Fashion Gedanken, wenn du ein Kleidungsstück mehrfach trägst, wenn du wertschätzend damit umgehst, es reparierst, wenn ein Knopf fehlt oder du ein kleines Loch entdeckst.  Nachhaltig bist du auch, wenn du die Teile, die du nicht mehr gerne anziehst, weiterverkaufst oder -verschenkst.

Falls du auf der Suche nach einem neuen Kleidungsstück bist, stöbere doch mal in einem Second Hand Laden bei dir in der Nähe oder achte beim Kauf eines neuen Produkts auf Langlebigkeit und hohe Qualität. Wenn du bei einem Teil unsicher bist, ob du es wirklich magst, schlafe einfach eine Nacht drüber. Nachhaltigkeit ist ein Prozess und immer, wenn du achtsame Konsumentscheidungen triffst, trägst du einen Teil zu einer umweltbewussteren Zukunft bei.

Slow Fashion ist trendy

Die Behauptung Slow Fashion sähe „öko“ aus und wäre nicht modisch genug, ist schon längst überholt. Es gibt mittlerweile immer mehr kleine nachhaltige Modelabels, deren Textilien genauso stylisch sind wie Fast Fashion Produkte, dafür aber langlebiger und fair produziert.

BEARTH ist das beste Beispiel dafür, dass ein transparenter, grüner Wertschöpfungsprozess und modischer Anspruch nebeneinander existieren können. Auf der Website findest du nicht nur eine Vielzahl von Fashion Basics, sondern gleichzeitig auf den Produktfotos auch Styling-Inspirationen.
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Slow Fashion hat seinen Preis

Wer sagt, Slow Fashion sei teuer, hat nicht ganz unrecht. Ja, ein nachhaltig produziertes T-Shirt aus Bio-Baumwolle ist teurer als ein durchschnittliches Fast-Fashion T-Shirt. Wer günstige Produkte kauft, kauft oft zweimal. Einen geringeren Preis zu zahlen, bedeutet auch geringere Textil-Qualität, geringe Entlohnung der ArbeiterInnen, schlechte Arbeitsbedingungen und negative Auswirkungen auf die Umwelt in Kauf zu nehmen.

Schlussendlich relativiert sich der Preis, denn wer langlebige, hochwertige Textilien erwirbt, muss seltener neu kaufen. Eine Entscheidung für ein Slow Fashion Produkt zu treffen, bedeutet immer auch, sich für eine breite Palette an Handlungsoptionen zu entscheiden. Wer dringend neue Kleidungsstücke benötigt, aber nicht genügend Geld zur Verfügung hat, um bei einem ethisch-nachhaltigen Fashion-Label einzukaufen, der findet vielleicht in Second-Hand-Läden, auf Flohmärkten oder Kleidertausch-Partys ein passendes Teil.

Autorin: Lea Marie